Der Prozess in der Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler

Wichtige Stationen und Erfahrungen

Geistliche und Pastorale Ausrichtung

  • Start im Herbst 2016
  • Klausurtag im Januar 2017 mit Arbeitseinheiten zu den geistlichen Haltungen, Ideensammlungen: Wie kann eine breit angelegte Kommunikation zu „Kirche der Zukunft“ angestoßen, bzw. organisiert werden. Wie wir die Bedürfnisse der Menschen in unserem Sozialraum besser kennenlernen können und welche Bedürfnisse uns jetzt schon auffallen. Wie wir eine größere Vielfalt an Charismen entdecken, einbeziehen und fördern können und welche Charismen uns jetzt schon auffallen. Was wir unter „Kirche der Nähe“ verstehen und was wir unternehmen möchten, sie zu erreichen.
  • Die Benennung der Mitglieder des Prozessteams folgte etwas später in den KGR Sitzungen. Klärung des Auftrags an das Prozessteams konnte bei dessen erster Zusammenkunft abgesprochen werden.

Bewusstseinsbildung/Gemeindebefragung

  • Mai 2018: Gemeindebefragung zur Sensibilisierung der Gemeindemitglieder - Möglichkeit Erfahrungen und Bedürfnisse zu formulieren und Vorstellungen von Kirche der Zukunft in ihrem Lebensraum ins Spiel zu bringen. Rücklauf nicht so groß (218 Rückmeldungen), aber intensive Beschäftigung mit den angesprochenen Themen. Dies gilt insbesondere für die völlig offenen Fragen. Die im Zuge der Auswertung angefertigte Stichwortliste konstruktiver Vorschläge umfasst mehr als 2 Din A 4-Seiten.

Die genannten Vorstellungen von einer Weiterentwicklung der Kirchengemeinden lässt sich in folgende Themenfelder zusammenfassen:

  • Profilierung des Wallfahrtsortes Heiligenbronn als Geistliches Zentrum
  • Seelsorge als ganzheitlicher Dienst am Menschen
  • Verbesserung der Kommunikation
  • Begegnung und Gemeinschaftsbildung über die Gottesdienste hinaus
  • Größere Vielfalt und Lebendigkeit in den Gottesdiensten
  • Neue Formen der Jugendpastoral
  • intensiveren Kooperation in der Seelsorgeeinheit.
  • Eine Infoveranstaltung für alle an den Ergebnissen der Gemeindebefragung Interessierten fand im November 2018 statt. Nach der Vorstellung der Ergebnisse wurden in fünf Gesprächsgruppen zu Aussagen aus der Befragung eingeladen:

          1) Heiligenbronn, 2) Begegnungen, 3) Kommunikation(-swege),

          4) Seelsorge und 5) Gebet und Gottesdienst

Arbeitskreis "Begegung": Anliegen ist es, Ideen für Begegnungen und Gemeinschaftsbildung mit dem Fokus „Glauben und Leben teilen“ über die sonntäglichen Gottesdienste hinaus zu entwickeln und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch umzusetzen. Erklärtes Ziel dabei ist es, dabei auch Menschen anzusprechen, denen die Hemmschwellen für eine Beteiligung am traditionellen Gemeindeleben zu hoch erscheinen. Die Gruppe besteht derzeit aus 5 – 8 Personen und ist jederzeit offen für alle Interessierten. Es wurden einige Vorschlägen wo Begegnung an vielen Orten stattfinden kann formuliert, wie z.B. Yoga mit christlicher Meditation, Konzerte und Gottesdienste, Vorträge, Thematische Veranstaltungen und alles was dem Leib und der Seele guttut.

Der in der Gemeindebefragung geäußerte Wunsch nach anderen Gottesdienstformen hat das Prozessteam aufgenommen. Es entstand die Idee, dies Sonntagabends in Heiligenbronn durchzuführen. Thematisch sind drei Abendimpulse zu großen heiligen Frauen gestaltet worden: Katharina von Siena, Hildegard von Bingen und Elisabeth von Thüringen. Gedacht ist, die Reihe im Jahr 2020 fortzusetzen.

Profilierung des Wallfahrtsortes Heiligenbronn als geistlicher Ort: Eine Zukunftswerkstatt mit Interessierten, denen die Zukunft von Heiligenbronn ein Anliegen ist, fand im September 2018 statt. Heiligenbronn ist ein Ort, der Menschen auch über die Dekanatsgrenzen hinaus wichtig und eine geistliche Heimat ist. Nachdem sich abzeichnete, dass die Schwestern, die das Gesicht unseres Wallfahrtsortes waren, ins Kloster zurückgehen, machten sich die Verantwortlichen Gedanken, wie es weitergehen kann.

Nachdem die Schwestern seit April 2019 ins Kloster zurückgekehrt sind, suchen die Verantwortlichen, zusammen mit der Dekanatsleitung und dem Bischöflichen Ordinariat eine Zukunftslösung.

Seit April 2019 sind wir dankbar, dass mehrere Ehrenamtliche als Übergangslösung die notwendigsten Dienste übernommen haben, so dass die Gottesdienste weiter angeboten werden können.

Jugendarbeit in der Schule: Nach einem informativen Gespräch mit Christina Rehberg, Dekanatsbeauftragte für Schulpastoral/Kirche und Schule, wurde die Idee aufgegriffen, Gemeinde und Schule für die Sternsingeraktion zusammen zu bringen, da es zunehmend schwierig wird, Kinder für diese Aktion zu begeistern.

 

Erkenntnisse

Wichtig ist und war, wie die Kirche vor Ort präsent bleiben kann. Wir wollen den Glauben vor Ort lebendig zu machen, zugleich aber auch Synergieeffekte durch Kooperationen in der Seelsorgeeinheit nutzen. Wir wollen einen guten Weg finden, die frohe christliche Botschaft in der Gesellschaft von heute zu leben und zu verkünden. Dabei darf aber die gegenseitige Akzeptanz und Achtung gegenüber den jeweils anderen Kirchengemeinden nicht verlorengehen.

 

Perspektiven und Ziele

Möglichst viele Menschen sollen ihren Glauben als Bereicherung und Mehrwert für ihr Leben entdecken. Unsere pastoralen Bemühungen sollen als hilfreich für das Gelingen menschlichen Lebens und Zusammenlebens erfahrbar sein. Ziel soll eine Pastoral von Mensch zu Mensch, von Haus zu Haus sein. Ehrfurcht, Respekt und Würde des anderen werden vorausgesetzt. Die Bedürfnisse der Menschen sollen gehört und gesehen werden.

Das Prozessteam wird sich zu Beginn des Jahres 2020 auflösen. Angefangenes soll weiterentwickelt und reflektiert werden. Angedacht ist die Berufung eines kleinen Teams, das mit beiden KGs vernetzt ist und sich mit der pastoralen Weiterentwicklung befasst.Die neugewählten KGRs werden sich mit den angestoßenen, offenen und neuen Themen beschäftigen. Gegebenenfalls ist es möglich, dass neue Arbeitsgruppen entstehen. Begonnene oder laufende Projekte sollen realisiert werden. Diese könnte nach der Wahl der neuen Kirchengemeinderäte berufen werden.

Das Prozessteam will sich zwischen Pastoralvisitation und KGR Wahl noch treffen und dann ein Votum für die Weiterarbeit abgeben.