Der Prozess in der Seelsorgeeinheit Freudenstadt/Alpirsbach
- 3. April 2017: Konstitution des „KiamO – Prozessteam“ der Kirchengemeinde Freudenstadt. Im Juli 2016 wurde der Altar der Taborkirche nach ihrer aufwändigen Innenrenovation wieder geweiht. Es war Wunsch des Kirchengemeinderates und des leitenden Pfarrers, erst danach mit dem KiamO Prozess zu beginnen.
- Feststellung, dass die Kirchengemeinden Alpirsbach und Freudenstadt einen je eigenen KiamO Prozess brauchen.
- Predigtreihe zu den vier Haltungen anzubieten
- Gemeindebefragung in der Adventszeit 2017: die Gottesdienstbesucher und gezielt darüber hinaus Frauen, Männer und Jugendliche gebeten, die Fragen zu beantworten und Rückmeldung zu geben. 179 gut ausgefüllte Fragebögen kamen zurück und wurden ausgewertet. Die Auswertung wurde am
- 14. Januar 2018: Gemeindeversammlung (ca 100 Gemeindemitglieder) Präsentation der Auswertung der Fragebögen. Im Anschluss bildeten sich Gesprächsgruppen zu den Themen „Caritative Angebote“, „Erwachsene und Familien“, „Kinder und Jugendliche“, „Senioren“ und „spirituelle religiöse Angebote“.
- Nach Auswertung der Ergebnisse ergaben sich fünf Handlungsfelder, die dem Kirchengemeinderat am 11. April 2018 vorgestellt, modifiziert und verabschiedet wurden.
Die fünf Handlungsfelder sind:
- Professionalisierung der Kommunikation: Überarbeitung der Internetpräsenz, Erstellung eines Newsletters, Cross-mediales Konzept, zentrale Koordination aller Termine mit dem Ziel den Informationsfluss deutlich auszubauen
- Personalisierung: Wir gehen auf Menschen zu, statt dass sie uns suchen müssen: Vorstellen der verschiedenen Angebote bei Festen, Kontakt zu Neuzugezogenen, gezieltes Einladung zu Veranstaltungen mit dem Ziel Hemmschwellen abzubauen und die Kontaktaufnahme zu erleichtern
- "Wir gestalten lokale/regionale Gesellschaft mit": besondere Gottesdienste, soziale und kulturelle Veranstaltungen anbieten, das Angebot des Zentrum des Zuhörens erweitern, Gespräch mit Medienvertretern mit dem Ziel die christliche und caritativ-diakonische Dimension der Taborgemeinde auf gesellschaftlicher Ebene zu verdeutlichen und sichbar zu machen.
- Ehrenamtliche befähigen: die kopnkreten Bedürfnisse der Ehrenamtlichen wahrnehmen, Qualifizierungsangebote anbieten, Dankeskultur weiterentwickeln mit dem Ziel Ehrenamtliche gut vorzubereiten und zu begleiten. Bedürfnisse sollen berücksichtigt, Begabungen gefördert und Mitbestimmung weiterentwickelt werden.
- Gemeinschaftsbildung und menschliche Begegnung: Möglichkieten für Treffen nach dem Gottesdienst anbieten, Fahrdienste bereitstellen, Bildung von Hauskreisen, mehr gemeinsame Aktivitäten mit den evangelischen MItchristen und der Kommunalebene, Vernetzung der Einzelgemeinden untereinander mit dem Ziel des Zusammenwachsens der Gemeindemitglieder über den Kirchturm hinaus.
Es zeigte sich, dass das Handlungsfeld „Kommunikation“ ein Querschnittsthema ist, das auch alle anderen Handlungsfelder berührt und deshalb darauf der Schwerpunkt gelegt wird.
- Gründung eines Homepageteams gegründet: Neugestaltung der Homepage
- das bisherige dreimal im Jahr erscheinende „aktuell“ wurde Ende 2018 abgeschafft und stattdessen im Juli 2018 ein Newsletter eingeführt, der wöchentlich am Freitag digital verschickt wird und jetzt auch Empfänger hat, die nicht zur Kerngemeinde gehören
- Gründung eines Besuchsdienstes als Ergebnis der Gemeindeversammlung
- Initiativen für spirituelle Wanderungen auf dem Jakobsweg, Fahrdienste und für Krankenkommunion
- Gründung eines „Tabor-Themen-Teams“ über den Caritas-Ausschuss, das (soziale) Themen der Zeit aufgreifen will
- Erstellung einer „Ehrenamtsdatei“ und einer Datei „Gruppen und Kreise in unserer Gemeinde“ mit Ansprechpartner
- Dezember 2019: Erster "Adventskalender“ für alle Haushalte
- 29.11.2018: Antrag für die Ausschreibung einer "Pressereferenten"-Stelle, aus der Erfahrung heraus, wie anspruchsvoll es ist, möglichst viele aus den Gruppen der Gemeinde in die Gestaltung der Homepage und des Newsletters mit einzubeziehen und wie fordernd es ist, wöchentlich Informationen zu veröffentlichen. Im Jan 2019 wurde dieser Antrag genehmigt, wurde aber wegen vieler damit zusammenhängender Fragen nicht weiterverfolgt.
Fazit:
- eine kontinuierliche Begleitung wäre hilfreich gewesen, Personalwechsel und Krankheitszeiten waren schwer aufzufangen
- Verbesserung der Kommunikation zwischen Pfarrhaus und Gemeindemitgliedern durch den Newsletter
- die Befähigung Ehrenamtlicher und ihre Wertschätzung ist in der Gemeinde sichtbar und erlebbar geworden
- die fünf Handlungsfelder bieten eine hilfreiche und brauchbare Orientierung für Entscheidungen und weitere Entwicklungen
- einzelne Gemeindemitglieder haben neue Initiativen initiiert
- durch personelle Verstärkung im Pastoralteam bekamen die Gestaltung von Newsletter und Homepage eine neue Dynamik
- die Formulierung der fünf Handlungsfelder und die begonnene Umsetzung sind für uns der eigentliche noch andauernde „KiamO – Prozess“. Es wurden Entwicklungen angestoßen, es wurden aber auch Grenzen des Machbaren deutlich.
- es wurde ein Bewusstsein geschaffen, dass „die Kirche“ und damit auch unsere Gemeinde sich in einem dramatischen Wandlungsprozess befindet. Die alten Selbstverständlichkeiten und Strukturen tragen nicht mehr
- Dem neuen Kirchengemeinderat und dem Pastoralteam empfiehlt das KiamO Prozessteam, zusammen mit dem neuen leitenden Pfarrer die fünf Handlungsfelder weiter zu verfolgen.